Jahresbericht 2019
08 JAHRESBERICHT 2019 ENGAGEMENT DAVID HÖNER IN ANGEREGTER DISKUSSION „Kochen ist Politik“ – die erste Abendveranstaltung im Treffpunkt Die erste Abendveranstaltung im Treffpunkt Als erste große Veranstaltung im neuen Treffpunkt machte Mitte November das Salonfestival halt. Die Idee: Kultureller und politischer Austausch in einem überschaubaren Kreis und privater Atmosphäre. In Zeiten globaler und medialer Unsicherheiten sehnen sich die Menschen danach. Denn die stärksten Im- pulse entstehen immer noch in der persönlichen Be- gegnung, in dem unmittelbaren Erleben von Kunst und Künstlern, im Austausch mit Experten, in Ge- sprächen mit Substanz. Dazu lud das Salonfestival ein. „Passender hätte der Veranstaltungsort für einen Salon nicht sein können!“, so David Höner beim Ein- treffen im Treffpunkt in Grünwald. Der Treffpunkt hat sich mittlerweile schon zum Begegnungsort für Alle in der Gemeinde entwickelt: Junge Mütter, Kinder und Jugendliche, Seniorinnen und Senioren, Geflüchtete und die Nachbarschaft kommen tagsüber zusammen und wissen den günstigen Mittagstisch zu schätzen. Auch beim Salonfestival versuchte der Geschäftsfüh- rer der Nachbarschaftshilfe und Gastgeber des Abend, Tobias Sicheneder, alle an einen Tisch zu bringen – übers Kochen und gemeinsames Essen! Kochen ist Politik In entspannter Atmosphäre stellte der Koch und Autor David Höner sein Buch „Kochen ist Politik“ vor. Er er- zählte von seinen Projekten in Afrika, seinen Projekt- anfängen in Tschernobyl und Restaurant-Gründungen in Ecuador. Cuisine sans frontières bittet zu Tisch, um Konflikte zu lösen und Gemeinschaft zu fördern. Ge- meinsam kochen und essen bedeutet Lebensqualität. Gespräche werden geführt, Beziehungen geknüpft, Probleme gelöst. Das stärkt das Fundament jeder Gemeinschaft. Auf dieser alltäglichen Erfahrung basiert Cuisine sans frontières. Essen und Trinken kann die Welt verändern Wenn David Höner von seinem Wirken erzählt, klingt er nie von oben herab. Er entwickelt die Projekte gemeinsam mit den Menschen vor Ort und begegnet ihnen auf Augenhöhe. Er verschweigt aber auch nicht die Probleme, mit denen sich die Helfer konfrontiert sehen. Er referiert kritisch über die staatlich geför- derte Entwicklungshilfe, die in seinen Augen nur als eine Vorbereitung für die wirtschaftlichen Absichten der Förderländer einzuordnen sei. Im Anschluss an die Buchvorstellung wurde zu einem Glas Wein und Fingerfood eingeladen. Beim Signieren seiner Bücher ließ sich David Höner interessiert auf jedes Gespräch ein. Es wurde viel gelacht und man kann sich gut vor- stellen, dass dieser Mann sich an jedem Ort, egal ob in Afrika oder anderswo, bestens einfühlen kann. Ungewöhnlich ist auch, wie David Höner und seine Mitstreiter das Geld für ihre Cuisine sans frontières generieren: In der Schweiz veranstalten sie regelmä- ßig Kitchen-Battles, bei denen renommierte Köche in einem Wettstreit gegeneinander antreten. Sie machen das ohne dafür entlohnt zu werden, Gemüse, Fleisch und weitere Ingredienzien werden gespendet. Die Gäste unterstützen das Projekt mit ihren Eintrittskarten. Auch da bringt Essen wieder Menschen zusammen. David Höner stellt Cuisine sans frontières vor
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